Waldorf - M
- Artikel-Nr.: 240053
Der Waldorf M ist ein hervorragender achtstimmig polyphoner, vierfach multitimbraler Wavetable-Synthesizer für deinen Schreibtisch.
Eines direkt vorweg: Der Waldorf M ist eine Hommage von Waldorf an zwei ihrer besten Synthesizer, den Microwave und Microwave II – und das Vorhaben, einen gebührenden Nachfolger zu bauen, ist vollends gelungen. Die Vorgänger des M haben bis heute einen ausgesprochen guten Ruf. Ein guter Grund für Waldorf, sich nah an den Klassikern zu orientieren. Das bedeutet, dass der M hinsichtlich der Klangerzeugung das gleiche hybride Konzept mit Wavetable-Oszillatoren und analogen Tiefpassfiltern (24 dB/Okt) verfolgt und sogar SysEx-kompatibel zum alten Microwave I ist. Die Filterschaltung beruht auf einem modernen SSI 2144 Chip, einer Weiterentwicklung des SSM2044 VCF, welcher in vielen Klassikern zu finden ist, u.a. PPG Wave 2.3, Korg Monopoly & Polysix sowie Simmons SDS V. Der Audioweg bietet neben dem analogen Filter auch analoge Sättigung und einen echten analogen Stereo-VCA mit Panning-Option. Das ist alles sehr vielversprechend, aber das Besondere des M liegt in den kleinen Details, die den M klanglich so nah wie möglich an die Vorgänger heranbringen sollen.
Gehen wir mal ins Detail: Die zwei Modi zur Klangerzeugung – Classic Microwave 1 und Modern Microwave II/XT – verfügen über je zwei Wavetable-Oszillatoren, verhalten sich jedoch unterschiedlich. Hier hat man zwei musikalische Erlebniswelten zur Hand, zwischen denen man nahtlos per Tastendruck wechseln kann. Im Classic Microwave I-Modus erlebt man die rohe Energie von 16-Bit-Wavetables, die auf 8-Bit runtergehämmert werden. Aber in einer Sample-Rate von 240 kHz und ...ohne Anti-Aliasing. Hier gibt es keinen (echten) Hard-Sync oder Ringmodulation, aber dieses MW1-Röcheln zum Beispiel! Im Modern Microwave II/XT-Modus gibt es dann eine Samplerate von 40 kHz, bandbegrenzten Wavetables und Hard-Sync statt. Der M kann also von ultra cleanem Sound bis 8-Bit alles abbilden!
Das schön anzuschauende Desktop-Gerät bietet ein hochauflösendes Grafik-Display mit vier Endlos-Drehgebern und viele Bedienelemente für direkte Eingriffe in die Klangerzeugung und Modulation – sehr gut! Das ist für schnelles und kreatives Arbeiten wichtig und stellt einen entscheidenden Unterschied zu den Vorgängern dar. Hierzu zählt auch der umfangreiche Arpeggiator, welcher beispielsweise mit 16 Preset-Patterns, Akkordmodus und MIDI-Sync aufwartet. Vier programmierbare Envelopes und zwei LFOs müssen als Modulationsquellen reichen und das tun sie.
Auch auf der Anschlussseite liefert der M ab, mit vielen zuweisbaren Ausgängen, klassischem MIDI-Trio, USB-MIDI, SD-Kartenslot für Firmwareupdates und frische Wavetables, sowie einem ordentlichen Kopfhörerausgang mit separater Lautstärkesteuerung.
Das der Waldorf M versucht ein Erbe anzutreten, dass ihm einiges aufbürdet, merkt man. Aber das ist durchaus positiv gemeint. Der M überzeugt mit Einfachheit, klarer Linie und ausgesprochen gutem Klang. Es gibt keine riesige Modulationsmatrix oder zwölftausend Effekte. Hier wirkt nichts überladen oder vollgestopft, alles, was da ist, ist aus gutem Grund da und das ist auch gut so.
- Hybride Klangerzeugung – Wavetables und analoge Filter
- 8-fach polyphon, 4-fach multitimbral
- fünf analoge Stereoausgänge (MAIN OUT (L/Mono und R), AUX OUT (A, B, C und D)
- Stereo-Kopfhörerausgang (separater Lautstärkeregler)
- 5-polige MIDI IN, OUT und THRU DIN-Anschlüsse
- USB 2.0-MIDI-Anschluss
- Benutzer-Wavetables via SD-Karte
M @Waldorf
Manual