Rossum Electro-Music - Evolution
- Artikel-Nr.: 160007
- Einbautiefe: 25
1973 - Dave Rossum nimmt den Filterkern der Moog'schen Kaskade in Angriff, überarbeitet den Rest und basiert darauf sein 2100-Tiefpassfilter für das E-Mu Modularsystem.
2015 - findet die Evolution des 2100, Daves Lieblingsfilter, statt und das Ergebnis ist just dieses Euro-Modul, das EVOLUTION.
Fast vollständig spannungssteuerbares, resonantes Tiefpassfilter mit Q-Kompensation, Selbstoszilliation, hervorragendem Tracking, sehr schöner Verzerrung - und vor allem: kontinuierlich überblendbarer Flankensteilheit, von -18 bis -36 dB/Okt. Falls wir uns bisher über den Klang ausgeschwiegen haben: einfach nur fantastisch!
Die oben genannten Möglichkeiten lassen es schon ahnen, daß das Filter sich nicht auf einen Klangcharakter festlegt, sondern eine Fülle von Klangfarben bietet, weit über den klassichen Moog-Sound hinaus. Schliesslich wurde schon 1973 nicht das ganze Filter geklont, sondern auf dem Prinzip der Moog-Kaskade ein neues aufgebaut, und mit dem Evolution modernisiert und stark verbessert wurde.
Zu den Funktionen:
Wie gewohnt ist die CUTOFF-Frequenz manuell einstellbar und bietet einige CV-Eingänge: FREQ CV 3 mit Abschwächer, FREQ CV 2 mit Polarizer und schliesslich einen 1V/Octave-Eingang.
Frequenzbereich: 22 Hz bis 22 kHz manuell bzw. 0,02 Hz bis 40 kHz bei Spannungssteuerung.
Die Filter-Resonanz Q bietet neben einem Regler und zwei CV-Eingängen einen rein manuellen Parameter, Q LEVEL COMPENSATION, der den Pegelverlust bei steigenden Resonanzwerten ausgleicht - dieser kann störend sein, wenn man nicht gerade einzelne Obertöne betonen will, sondern vollen Pegel auch Bassbereich wünscht.
Da das Evolution mit Temperaturstabilisierung ausgestattet ist, trackt es besser als mancher VCO. Das Modul ist so bei Selbstoszillation perfekt geeignet als hochqualitativer Sinusoszillator für FM-Anwendungen (funktioniert am besten bei -24dB Flankensteilheit [4-Pol-Modus] und gerade so einsetzender Oszillation).
Evolution beschränkt sich nicht nur auf eine Flankensteilheit, sondern bietet durch mehrere Filterpole vier Flankensteilheiten: -18, -24, -30 und -36 dB/Oktave. Mit dem Parameter GENUS bietet es die Möglichkeit, zwischen diesen Flankensteilheiten kontinuierlich umblenden - und zwar auch spannungsgesteuert und sogar mit CVs in Audiogeschwindigkeit. Das ist bei Moog-Kaskaden einzigartig!
Da die Resonanzfrequenzen der einzelnen Filterpole sich um einige Halbtöne unterscheiden, kann man bei Selbstoszillation Arpeggio-artige Muster erzeugen, wenn man die Anzahl der Filterpole ändert.
SPECIES bestimmt letztlich den Pegel des Signals, das in die Verzerrer-Schaltung des Moduls geleitet wird. Diese bearbeitet jedoch das Filtersignal, nicht die Resonanz, also wird bei sehr hohen Resonanzeinstallungen die Verzerrung weniger wahrgenommen. Bei Selbstoszillation regelt Species allerdings deren Pegel. Ach, experimentiere enfach mit all den Paramtern dieses Moduls und ihren Wechselwirkungen. Viel Freude dabei!
HE: | 3 |
TE: | 16 |
Einbautiefe: | 25 |
Stromverbrauch +12V: | 85 |
Stromverbrauch -12V: | 75 |
Evolution @Rossum Electro-Music
Manual
Dave Rossum braucht keine Introduktion, aber wir müssen es trotzdem tun. Er ist verantwortlich für die Entwicklung des extrem selten zu findenden E-mu Modular Systems, der kultigen E-mu SP-1200 Sample-basierten Drum-Maschine und arbeitete daran, den Oberheim 4-Voice und die Sequential Circuits Prophet 5 zu ermöglichen. Sein Wissen aus über 45 Jahren verdichtet sich nun in den derzeit erhältlichen Modulen, die sich überhaupt nicht auf nostalgische Nachbauten stützen.