Mutable Instruments - Tides 2

Ein Manko analoger Funktionsgeneratoren: Editiert man im Cycle-Modus die Kurvencharakteristik, ändert sich die Frequenz. – Das nervt beim VCO-Einsatz. Tides 2 hat dieses Problem nicht. Das Modul kann als digitale, spannungssteuerbare AD-/ AR-Hüllkurve oder als Audio- beziehungsweise Niederfrequenz-Oszillator mit dynamischer Wellenformung eingesetzt werden. Neu an der zweiten Version: Es gibt vier gegeneinander verstimmte, in der Phase versetzte oder überblendbare Ausgänge. Außerdem wurden Algorithmen und Audioqualität verbessert. Die CV-Eingänge sind jetzt mit bipolaren Abschwächern ausgestattet.

Drei Modi: one shot AD-Hüllkurve (grüne LED), Loop-Modus (LED aus), one-shot AR-Hüllkurve (rote LED). In den Hüllkurvenmodi benötigt das Modul einen Trigger.
Drei Frequenzbereiche: low (2min-2Hz, grüne LED), medium (0,125Hz-32Hz, LED aus), high (8Hz-2kHz, rote LED). Der High-Bereich ist für Audio optimiert und der shape/slope-Parameter hat eine leicht andere Charakteristik. Die Frequenz wird zusätzlich mit dem Regler im Bereich von +/- 4 Oktaven eingestellt. Es gibt einen 1V/Oktave-Eingang und einen FM-Eingang mit Polarizer. Der Polarizer dient, wenn nichts in den FM-Eingang gepatcht ist, als Feinstimmungsregler. Im Loopmodus resettet ein Gate oder Trigger am Trigger-Eingang die Phase der Welle, im Hüllkurvenmodus wird die Hüllkurve gestartet.

Vier spannungssteuerbare Parameter, die mit bipolaren Abschwächern bestückt sind,  bestimmen die Wellenform: Shape bestimmt die Charakteristik der Welle in Form verschiedener Kombinationen von linear, exponentiell und logarithmisch für die steigenden und fallenden Segmente der Welle. Slope ist für die Balance zwischen steigender und fallender Zeit zuständig. Auf Linksanschlag ist der Attack Null und das Abklingen so lange wie ein Zyklus (vice versa auf Rechtsanschlag). In Mittelstellung sind beide Segmente gleich lang. Smoothness hat zwei Funktionen. In Mittelstellung passiert nichts, links davon regelt der Smoothness Parameter den Cutoff eines 12dB Tiefpassfilters, rechts von der Mitte einen Wavefolder. Shift/Level regelt die Ausgangspolarisation und Verschiebung. Abhängig vom gewählten Ausgabemodus stellt dieser Regler entweder die Amplitude und Polarität des ersten Ausgangs (LED B aus) oder die Verschiebung von Amplitude, Zeit oder Frequenz zwischen den vier Ausgängen (LED B leuchtet) ein.

Vier alternative Ausgangsmodi stehen zu Verfügung:

• verschiedene Wellenformen: jeder Ausgang erzeugt eine andere Wellenform.
• verschiedene Amplituden: spannungssteuerbare Verteilung des Signals auf alle vier Ausgänge
• verschiedene Zeiten: spannungssteuerbare Phase des Signals
• verschiedene Frequenzen: Die Ausgänge 2, 3 und 4 werden in ihrer Frequenz relativ zum Ausgang 1 nach oben oder unten verschoben, was die Erzeugung von Akkorden oder polyrhythmischen Elementen ermöglicht.