Melbourne Instruments - NINA
- Artikel-Nr.: 220649
NINA von Melbourne Instruments ist ein außergewöhnlicher 12-stimmiger hybrider Synth.
NINA fällt auf. Die Farben und die Motorfader springen sofort ins Auge. Aber es ist der Klang der uns dann den Boden unter den Füßen wegezogen hat. Mit dem Infinite Stereo Panning der speziellen VCA-Schaltung wirbeln NINAs Klänge um einen herum. Sie haben aber gleichzeitig ein wunderbares Fundament. Hybride Synths gibt es viele, aber NINA macht vieles ...besser. Dieser Synthesizer kann analoge Vintage-Wärme ausstrahlen, dich aber auch mit unterkühlten, eisigen Wavetable Flächen umhüllen.
Die motorisierten Drehregler springen beim Patchwechsel sofort auf die jeweils aktuellen Werte (inklusive Morphing & Modulationswerten). Das Reglerverhalten ist editierbar. Der Dreh-Widerstand kann verändern werden, um z.B. ein besseres Spielgefühl zu erzeugen oder um End- bzw. Null-Rasterungen zu definieren. Die Auflösung ist mit 16000 Schritten pro Umdrehung wirklich außergewöhnlich exakt.
Die Klangerzeugung ist hybrid: zwei analoge VCOs - morphbar zwischen Dreieck und Sägezahn, überblendbar zur Pulsewelle - und ein Wavetable-Oszillator. Ihr könnt eigene Wavetables laden. Das populäre WaveEdit Format wird unterstützt. Vor dem klassischen vierpoliger Transistor Ladder-Filter (Lowpass) ist ein Overdrive geschaltet, der sich sehr gut von clean bis 11 dosieren lässt. Der Signalpfad mündet in den von Melbourne Instruments entwickelten Vier-Quadranten Stereo VCA. Was sehr nach Star Trek klingt, heißt übersetzt, dass sich NINAs Klänge in einem 360Grad Panorama platzieren und verwirbeln lassen. Testet das mal mit Kopfhörern!
Es gibt zwei LFOs mit variablen Wellenformen und zwei ADSRs. Auch bei den ADSRs habe wir wieder festgestellt, wie gut Melbourne die Reglerbereiche und die Charakteristik ausgewählt hat. Genau wie fast alle anderen bis jetzt genannten Einheiten, sind die LFOs und die ADSR Quellen und auch Ziele in der Modulationsmatrix. Insgesamt gibt es dort 16 Quellen und 27 Ziele. Bei der Anzahl der Slots gibt es keine Begrenzungen.
Das gilt alles pro Layer. Ein Patch kann bis zu vier Layer beinhalten. Layer können übereinandergeschichtet, aufgeteilt oder auch unabhängig auf einem eigenen MIDI Kanal (und Audio Ausgang) ausgegeben werden. Da NINA auch MPE unterstützt können Layer z.B. auch expressiv ineinander gemorpht werden. Als weitere „Spielhilfen“ gibt es pro Patch einen Arpeggiator und Sequenzer. Patches können mit dem A/B Patch Morphing ineinander übergeblendet werden.
Die Effekte sind auf der Patch Ebene am Ende der Signalkette. Sie können aber auch exklusiv einzelnen Layern zugewiesen werden. Es gibt 3 Slots und eine stetig wachsende Auswahl an Effekten. Slots können parallel und seriell arbeiten in 96khz/24bit.
Ausgangsseitig gibt es neben der Stereosumme (auf der auch die Effekten liegen) noch ein weiteres Klinkenpaar (3/4), während als Inputs drei Line/CV Klinkenbuchsen, sowie eine Line/XLR/CV-Kombibuchse vorhanden sind. D.h. alle Eingänge können als Line ODER CV-Eingang benutzt werden. Das klassische MIDI Trio ist ebenfalls auf der Rückseite genauso wie zwei 3.0 USB A Host und eine USB-C 2.0 Device Buchse (class compliant).
Da das OS von NINA ein modifiziertes Linux namens Elk Audio OS ist und auf einem Raspberry Pi 4 umgesetzt wurde, ergeben sich für die Zukunft sicherlich vielfältige Hacking- und Erweiterungsoptionen – auch für die Effekte, die auf der flexiblen VST3 Architektur aufbauen. Die einzelnen Teile und Schaltungen, das OS und die CPU und das spektakuläre Interface sind so gut aufeinander abgestimmt, dass NINA sich wie aus einem Guss anfühlt. Was bei hybriden Synths nicht immer der Fall ist. Bravo!
Da die Menschen hinter Melbourne Instruments ihren Kunden zuhören gibt es mittlerweile interessante neue Funktionen:
- Morph ist nun ein Modulationsziel
- Es gibt ein Oszilloskop, das auch als Goniometer agieren kann
- Oktaven Offset im Layer Menü (du kannst Layer in ihrer Oktave verschieben)
- Hüllkurven-Level ist als Parameter im EG1- und EG2-VCA Menü zu finden
- Morph-Wert wird gespeichert
Features:
- Motorisiertes, abrufbares, automatisierbares, zuweisbares und robustes Bedienfeld mit hoher Auflösung
- 12 Stimmen, 4 Part multitimbral
- 3 Oszillatoren pro Stimme: 2 analoge VCOs, 1 digitaler Wavetable-Oszillator
- Sub-Osc für Rechteckwelle von VCO 1 / Hard-Sync von Oszillator 2 mit VCO 1
- Wavetable-Oszillator mit Auflösung 96kHz 24bit, auf LFO umschaltbar, User-Wavetables
- Variable digitale Noisequelle
- Klassischer 4-poliger Transistor-Ladder VCF mit
modulierbarer Resonanz und Overdrive/Low-Noise-Option - Vier-Quadranten-VCA -> Wählbare mehrstimmige Panning-Schemata mit Spin-Effekt
- 2 digitale LFOs mit je 6 Wellenformen
- 2 ADSR Hüllkurven
- Umfangreiche Modulationsmatrix (16 Quellen/27 Ziele)
- Patch-Morphing
- Multitimbrale Layer (bis zu 4 Layer für 4 Timbres, steuerbar über MIDI-Kanal und Notenbereiche)
- 3 Effekt-Slots: Parallele oder serielle Mixmodi, 96kHz 24bit Auflösung
- 4 Ausgänge, frei zuweisbar: Stereo-Hauptausgänge mit Effekten, Aux-Ausgang 3/4
- Kopfhörerausgang
- 3x USB: 2*USB-A Host, 1*USB device, class compliant
- 4 Eingänge: 3 symmetrische TRS-Line- oder CV-Eingänge/ 1 TRS/XLR-Kombi als Mikrofon/Line/CV-Eingang
- CV Bereich wählbar (0 bis 10/ +5 bis -5/usw.)
NINA @Melbourne Instruments
Manual