Mannequins - Mangrove
- Artikel-Nr.: 150214
- Einbautiefe: 30
Die Idee des Mangrove-VCOs: ein Klang entsteht nicht nur durch Tonhöhe, sondern durch Spektren, die hier unabhängig von der Tonhöhe eingestellt werden.
Integrierter Waveshaper ermöglicht auch Untertöne samt Frequenzteilung. Harmonische Bereiche können eingefroren und in der entlang der Untertonskala verschoben werden. Ein VCA mit Overdrive fügt Dynamik und weiteres Waveshaping hinzu. FM kann Formanten betonen und umgekehrt können Formanten der FM-Frequenz folgen ... das ist ziemlich irre!
Wie bei den meisten Oszillatoren hat auch der Mangrove es einen groben Frequenzregler, einen Fine-Tune-Poti mit einer Oktave Umfang und einen 1V/Oktave-Tonöhen-Eingang (hier mit V/8 bezeichnet).
Lineare Frequenzmodulation finden wir ebenso und die Buchse FM INDEX ist ein VCA, der die Modulationsstärke bestimmt, das ist ein oft vermißtes Feature. Ist nichts in FM Index gepatcht, so haben wir immer volle Modulationsstärke.
Ausgangstechnisch gibt es einen Rechteckausgang, der nur auf Pitch und FM reagiert und eher als Nebenausgang zum Sync'en oder zu FM-Zwecken zu nutzen ist. Der eigentliche Hauptausgang namens Formant reagiert auf alle komplexen klanggestalterischen Parameter des Mangrove, zu denen wir jetzt kommen:
Die Parameter Formant und Barrel interagieren miteinander. Ersterer stellt den Klangcharakter durch Verschieben von Resonanzen (alias Formanten) im Klangspekrtum ein; vergleiche es mit verschiedenen Stimmlagen wie von Kontrabass über Alt zu Sopran. Barrel dagegen stellt durch Wellenformauswahl die Obertondichte ein, überblendend von Sägezahn über Dreieck zu Ramp über.
Barrel generiert aber in Nullstellung (utone) Untertöne. Eine Frequenzteilung geschieht und man kann nun mit dem Format-Regler, der seine Funktion ändert, die Untertonskala durchschalten kann (von einer Oktaven abwärts, über eine Oktave + Quinte, zwei Oktaven etc.).
AIR ist ein dem Formant-Ausgang nachgeschalteter VCA mit Overdrive. Sein CV-Eingang hat einen bipolaren Abschwächer und der VCA ist sehr schnell, sprich er kann mit Audiosignalen moduliert werden.
Einzigartig und mit das interessanteste am Mangroves ist der Kippschalter, der zwischen zwei grundverschiedenen Modi selektiert: constant wave und constant formant.
Constant Wave entspricht der gewöhnlichen Herangehensweise: Pitch ändert die Frequenz, alle anderen Regler die Wellenform.
Constant Formant trennt den ton-generierenden Impuls von der Frequenz; ein harmonisches Spektrum wird eingefroren. Der Formant-Parameter bestimmt nun den Tonumfang oder "die Größe des Instruments" und Barrel die Klangfarbe. Sehr schwierig zu umschreiben - schau dir das Video an, um den Unterschied zu hören.
HE: | 3 |
TE: | 10 |
Einbautiefe: | 30 |
Stromverbrauch +12V: | 58 |
Stromverbrauch -12V: | 54 |
Mangrove @Mannequins
Manual
Mannequins, das ursprünglich mit dem Instrumentenbauer monome (Erfinder des Grid-Controllers) zusammenarbeitete und unter dem Nom de guerre Galapagoose musizierte, ist das modulare Synthesizer-Projekt von Trent Gill (alias Whimsical Raps), der für alle seine vier Module bisher völlig unkonventionelle und inspirierende Designs liefert. Wenn man über seine geheimnisvoll-poetischen Produktbeschreibungen hinwegkommt, kann man immer wieder neue Schrullen in seinen Modulen finden.