Intellijel Designs - Rainmaker
- Artikel-Nr.: 160024
- Einbautiefe: 44
Intellijels Rainmaker ist ein Spezialist für rhythmische Echos und Kammfilter- / Resonator-Effekte, sein Funktionsumfang geht deutlich über die Möglichkeiten klassischer Delay-Module hinaus. So lässt sich der edle Stereo-Klangprozessor zum Beispiel auch für Modalsynthese oder Karplus-Strong-Sounds einsetzen. Die Bedienung ist, dank flacher Menüstrukturen und OLED-Display, leicht verständlich. Bereits nach einer kurzen Eingewöhnungsphase hat man sämtliche Features, etwa die Multimode-Filter und granularen Pitch-Shifter der Echo-Taps, Groove-Programme und das Routing voll unter Kontrolle.
Der Rainmaker ist ein Gemeinschaftsprojekt von Intellijel und Cyclonix. Das Modul bearbeitet Audiomaterial mit einer Auflösung von 32 Bit und 96 kHz, die Klangqualität bewegt sich auf dementsprechend hohem Niveau. Sämtliche Effektstufen sind zweikanalig ausgelegt, wodurch sich die Eurorack-Baugruppe nicht nur für modulare Synthesizer, sondern auch andere Studio-, Live- und sogar DJ-Setups eignet. Neben Stereo- lassen sich natürlich auch Monosignale problemlos verarbeiten.
Die Echo-Sektion des Rainmakers stellt bis zu 16 Taps bereit, ihre Delay-Zeiten können 0,1 Millisekunde bis 20 Sekunden betragen. Ergänzend zu üblichen Parametern, etwa Lautstärke oder Panorama, hat jeder Tap ein in Grenzfrequenz und Resonanz justierbares Multimode-Filter mit den Betriebsarten Tiefpass, Hochpass, Bandpass und Bypass spendiert bekommen. Die Flankensteilheit liegt bei -12 dB pro Oktave. Hohe Resonanzwerte führen zur Selbstoszillation der Filter, wodurch modale Synthese-Techniken möglich werden. Darüber hinaus sind granulare Pitch-Shifter in den Tap-Wegen zu finden. Maximal lassen sich Abwandlungen von -15 beziehungsweise +16 Halbtonschritten bewerkstelligen. Einer der Taps ist mittels Feedback-Kanal an den Eingang rückführbar. Als Tone-Kontrolle finden sich hier -6 dB Tiefpass- / Hochpass-Filter und ein weiterer Pitch-Shifter. Die globalen Delay-Zeiten können manuell, via Potentiometer und Tap-Tempo-Taster, oder per Clock-Eingang festgelegt werden. Für Modulationen gibt es einen LFO mit diversen Wellenformen. Rhythmische Echo-Abfolgen lassen sich mit Hilfe von 16 Groove-Programmen bewerkstelligen.
Der Kamm-Resonator basiert auf einer zweiten Delay-Sektion, die mit dem Rohmaterial gemischt wird. Bis zu 64 Taps sind einsetzbar, um Berge und Täler im Frequenzgang zu erzeugen. Die Abstände zwischen den Taps lassen sich durch 16 Preset-Pattern bestimmen, sie sind auf verschiedene Resonator-Klangfarben und Echo-Rhythmen getrimmt. Für globale Zeiteinstellungen gibt es einen Drehregler, eine Clock-Buchse und einen 1V/Oktave-Eingang. Der Tap mit dem längsten Wert wird per in seiner Intensität regelbaren Feedback-Weg an den Eingang zurückgeführt.
Trotz des umfangreichen Parameterangebotes lässt sich der Rainmaker leicht bedienen. Grund hierfür sind eingängige Menüstrukturen und das gut ablesbare OLED-Display. Wichtige Stellgrößen stehen dank dedizierter Potentiometer und Schalter im Direktzugriff. Ergänzend gibt es eine ganze Reihe CV-Eingänge mit Abschwächern.
Klanglich ist der Rainmaker ganz klar der Oberklasse zuzurechnen. Die entstehenden Echo-Effekte kommen hochauflösend und sauber daher, vom sterilen Charakter billiger Audioprozessoren fehlt hier jede Spur. Vielmehr lassen sich Ergebnisse von sanft bis prägnant erzielen, dank Filtern und Pitch-Shiftern sind auch abgedrehte Klangexperimente in großem Umfang möglich. Ähnlich verhält es sich auch mit der Kammfilter-Sektion. Der Einsatz vieler Taps führt zu intensiven Resonator-Effekten, bei langen Zeitwerten bricht der Sound in multiple Echos auf. Hohe Feedback-Werte fördern, verbunden mit kurzen Geschwindigkeitseinstellungen, zu gezupften String-Sounds in Karplus-Strong-Manier.
HE: | 3 |
TE: | 36 |
Einbautiefe: | 44 |
Stromverbrauch +12V: | 270 |
Stromverbrauch -12V: | 24 |
Rainmaker @Intellijel
Danjel van Tijn begann in Eurorack mit dem Mind Meld, einem Expander für den Livewire Vulcan Modulator. Als er das Potenzial von Eurorack erkannte, kündigte Danjiel seinen Job bei einem großen Unternehmen und gründete Intellijel, das sich schnell zu einer tragenden Säule des Moduls entwickelte, wobei er mit kanadischen Ingenieurskollegen zusammenarbeitete: Cylonix, David G. Nixon oder AAS (bekannt für ihre physikalischen Modellierungs-Plug-ins). Mittlerweile verfügt Intellijel über einen der umfangreichsten Kataloge in Eurorack.