Doepfer A-188-1D BBD (4096 Stages)
- Artikel-Nr.: 120178
- Einbautiefe: 60
Das Doepfer A-188- Modul ist ein spannendes BBD-Modul für Delay, Flanging und Karplus-Strong-Synthese, das in verschiedenen Konfigurationen erhältlich ist.
Die BBD-Schaltung etablierte sich in den 70er-Jahren als eine preiswerte, kompaktere Alternative zu den außerdem wesentlich wartungsintensiveren tape-basierten Delays. Als digitale Delays aufkamen, gerieten Pedale wie der legendäre Electro Harmonix Memory Man vorübergehend wieder außer Mode, um sich anschließend erneut einer bis heute anhaltenden Beliebtheit zu erfreuen.
Eine BBD-Schaltung besteht aus einer Kette von Sample & Hold-Einheiten, den sogenannten Stufen (Kondensatoren). Diese reichen ihre Spannung an die jeweils nächste Stufe weiter, bevor sie von der vorhergehenden mit neuem "Speichereinhalt" gefüllt werden. Die Clock des Oszillators bestimmt dabei die Geschwindigkeit der Weitergabe und so die entsprechende Delayzeit.
Da die Funktionsweise vereinfacht an eine klassische Eimerkette ("Bucket Brigade") erinnert, bei der Flüssigkeiten von Menschenhand mittels Eimern weitergereicht werden, etablierte sich der Name Bucket Brigade Delay. Der erste Eimer in der Kette kann dabei als Audio Input angesehen werden, während er letzte den Audio-Output symbolisiert. Unterwegs gehen hier und da natürlich ein paar Tropfen "Wasser" (in diesem Fall Spannung) verloren. Kommt dann zuviel/zuwenig am nächsten BBD-Element an, kommt es zu kleinen Ungenauigkeiten in der Funktionsweise. Je größer die Anzahl der Stufen, umso länger/größer die Delayzeit. Je höher die Clockrate, desto kürzer die Delayzeit.
Typische Anwendungen für das A-188-1 sind: Flanger, Chorus, Analog Delay oder Karplus/Strong-Synthese. Die Clockrate kann sich allerdings auch außerhalb der "empfohlenen" Bereiche bewegen, was für besagte Ungenauigkeiten (Underclocking/Overclocking) sorgt. Sie ist, wie auch die Delayzeit CV-steuerbar und kann ebenso wie der Polaritätsschalter der CV-Inputs (BBC Radiophonic Workshop anyone?) für äußerst experimentelle Klangerlebnisse sorgen. Daneben existieren Feedback und BBD-Out/Mix, Clock- und CV-Ausgang des High-Speed-VCOs, BBD-Clock-Eingang und ein Feedback-Insert. Das Feedback kann darüber hinaus in den Selbstoszillationswahnsinn getrieben werden. Mit dem viele kreative Anwendungen realisieren (z.B. ADSR-gesteuertes Delay, Random, Envelope Follower oder Sequenzer mit positivem oder negativem Effekt).
Eine Besonderheit ist das Fehlen eines Anti-Aliasing-Filters um die kreativen Möglichkeiten des Moduls nicht von vornherein zu limitieren; dies kann ggf. über den CV-Output realisiert werden. Egal ob in der 128-stufigen oder in der 4096-stufigen Version, das Doepfer A-188 bietet jede Menge Raum für (CV-)gesteuerte oder freidrehende Klangexperimente und bereichert euer Eurorack um eine gehörige Portion Charakter.
Features:
- Klassiches Bucket-Brigade-Delay-Modul
- Je nach Modul von 128 bis 4096-Stufen
- Anwendungsgebiete sind Delay, Chorus, Flanging/Ensemble, oder Karplus-Strong-Synthese
- High-Speed VCO
- Delay-Clock-Out und External Delay-Clock-In für Under- bzw. Overclocking
- CV- und Feedback-Polarität umschaltbar
- Summen-CV Out
- Mix und BBD-Outputs
- External Feedback-Input (Processing von einzelnen Delays möglich)
Die Versionen mit 2048 und 4096 Stages sind am besten für Delay Klänge.
HE: | 3 |
TE: | 14 |
Einbautiefe: | 60 |
Stromverbrauch +12V: | 80 |
Stromverbrauch -12V: | 50 |
A-188-1 @Doepfer
Nach einer langen Zeit der Entwicklung von Synthesizern, MIDI-Keyboards und der Entwicklung maßgeschneiderter Geräte für die Musikpioniere von Kraftwerk beschloss Dieter Doepfer 1995, seinen eigenen modularen Synthesizer zu entwickeln, der auf den bestehenden elektrischen und mechanischen Spezifikationen der Laborgeräte basierte, die er während seiner Universitätszeit verwendete. Die offizielle Präsentation des Systems auf der Frankfurter Musikmesse 1996 überraschte alle und weckte großes Interesse. Nachdem Doepfer die Spezifikationen auf seiner Website veröffentlicht hatte, erkannten viele Instrumentenkonstrukteure und Ingenieure das Potenzial des neuen Eurorack-Formats.