Doepfer A-126-2 Frequency Shifter V2
- Artikel-Nr.: 210446
- Einbautiefe: 41
Analoger Frequenzschieber mit Quadrature-VCO und Hüllkurvenfolger für die Squelch-Funktion.
Dies ist die Board A Version 2 Revision mit Audio In Pin für den Expander. Doepfers neuer Frequenzschieber ist ein komplexer, voll analoger Effektgenerator für Audiosignale. Das Modul besteht aus einer beachtlichen Menge an Unterfunktionen wie Quadrature VCO, Ringmodulatoren, Filter, Hüllkurvenfolger, VCA und Crossfader, welche in der Summe einen anspruchsvollen Frequenzschieber ergeben. Die Besonderheiten des A-126-2 liegen in Funktionen wie dem Squelch-Parameter, der dem Pegel des Eingangssignals folgt und den Frequenzschiebe-Effekt stumm schaltet, wenn der Eingangspegel entsprechend niedrig ist und dem Crossfader für das stufenlosen Blenden zwischen Upshift- und Downshift-Ausgang des Frequenzschiebers. Zudem können die Sinus- und Cosinus-Ausgänge des Quadratur Oszillators einzeln abgegriffen werden.
Für Bastler stehen auf der Rückseite des Moduls Stiftleisten für die Verbindung eines DIY-Breakout-Moduls mit folgenden Anschlüssen bereit:
- Envelope-Follower-Ausgang
- Dome-Filter Ausgang 1
- Dome-Filter Ausgang 2
- Ring-Modulator 1 Ausgang
- Ring-Modulator 2 Ausgang
- Up Shift-Ausgang
- Down Shift-Ausgang
Und für besonders technisch Affine, hier noch ein paar Details von der Doepfer-Webseite:
Technische Details:
Der analoge Frequenzschieber basiert auf den folgenden trigonometrischen Äquivalenzen:
- sin(a)*sin(b) = cos(a-b) - cos(a+b)
- cos(a)*cos(b) = cos(a-b) + cos(a+b)
Bildet man die Summen und Differenzen dieser Formeln, so erhält man:
- Summe: sin(a)*sin(b) + cos(a)*cos(b) = 2 cos(a-b)
- Differenz: sin(a)*sin(b) - cos(a)*cos(b) = -2 cos(a+b)
Betrachtet man in diesen Formeln (a) als ein beliebiges Audiosignal und (b) als ein Sinus-Signal so kann man mit Hilfe dieser Formeln eine Frequenzverschiebung des Audio-Signals (a) um die Frequenz des Signals (b) nach oben oder unten ableiten. Um die Formeln in reale Schaltungen umzusetzen benötigt man:
- Einen Phasenschieber, der alle Frequenzen des Audio-Signal (a) um 90 Grad verschiebt (Sinus und Cosinus sind um 90 Grad verschoben). Eine solche Schaltung kann man mit Hilfe eines sog. Dome-Filters realisieren (benannt nach dem Erfinder Robert Dome). Im Prinzip besteht das Filter aus mehreren Allpässen, die so dimensioniert werden müssen, dass die Phasenverschiebung für alle vorkommenden Frequenzen möglichst nahe bei 90 Grad liegt. Im A-126-2 kommt ein 12-stufiges Dome-Filter zum Einsatz, das mit Bauteilen sehr enger Toleranz realisiert wurde (Widerstände mit 0,1% Genauigkeit und Kondensatoren mit 1% Genauigkeit). Auf diese Weise entfällt die ansonsten sehr aufwendige und zeitraubende Justierung vieler Trimmpotentiometer, die sich zudem gegenseitig beeinflussen.
- Das Dome-Filter des A-126-2 liefert eine Phasenverschiebung von 90 Grad mit weniger als 0,3 Grad Abweichung im Frequenzbereich von ca. 50Hz bis 14kHz.
- Einen in der Frequenz einstellbaren Sinus/Cosinus-Oszillator (sog. Quadratur-Oszillator) ähnlich zu den bereits existierenden Module A-143-9 oder A-110-4
- zwei Multiplizierer: hier kommen im A-126-2 zwei Ringmodulatoren zum Einsatz
- eine Summiereinheit
- einen Subtrahierer
Darüberhinaus verfügt das A-126-2 über einige Besonderheiten:
- Aus dem Audio-Signal wird mit Hilfe eines sog. Hüllkurven-Folgers (engl. envelope follower) eine Steuerspannung erzeugt, deren Wert dem aktuellen Pegel des Audio-Signals entspricht. Mit Hilfe eines Komparators wird damit eine LED angesteuert, die als Übersteuerungsanzeige dient. Zusätzlich wird die Steuerspannung dazu verwendet, um einen VCA anzusteuern, der die sog. Squelch-Funktion übernimmt.
- Die Up- und Down-Ausgänge sind intern mit einem spannungsgesteuerten Crossfader verbunden, so dass das Verhältnis zwischen Up- und Down-Signal stufenlos von Hand und mit Hilfe einer externen Steuerspannung eingestellt werden kann.
- Alle Signalwege sind gleichspannungsgekoppelt, so dass auch sehr kleine Frequenzverschiebungen (mit einem externen Quadratur-VCO) möglich sind.
HE: | 3 |
TE: | 8 |
Einbautiefe: | 41 |
Stromverbrauch +12V: | 80 |
Stromverbrauch -12V: | 70 |
A-126-2 @Doepfer
Nach einer langen Zeit der Entwicklung von Synthesizern, MIDI-Keyboards und der Entwicklung maßgeschneiderter Geräte für die Musikpioniere von Kraftwerk beschloss Dieter Doepfer 1995, seinen eigenen modularen Synthesizer zu entwickeln, der auf den bestehenden elektrischen und mechanischen Spezifikationen der Laborgeräte basierte, die er während seiner Universitätszeit verwendete. Die offizielle Präsentation des Systems auf der Frankfurter Musikmesse 1996 überraschte alle und weckte großes Interesse. Nachdem Doepfer die Spezifikationen auf seiner Website veröffentlicht hatte, erkannten viele Instrumentenkonstrukteure und Ingenieure das Potenzial des neuen Eurorack-Formats.