Buchla - Easel Anniversary
- Artikel-Nr.: 230355
Um das halbe Jahrhundert angemessen zu feiern, kommt der Buchla Music Easel in der 50th Anniversary Collector’s Edition mit goldenem Keyboard und hochwertigem Koffer.
Die 50th Anniversary Collector's Edition wird nur in der vom 1. Juli bis 31. Juli bestellten Menge hergestellt und voraussichtlich im Spätherbst/Frühwinter 2023 ausgeliefert.
Die Sonderedition zum 50. Geburtstag des Easel verbindet den 208C mit dem 218e V3 in einem schicken hellblauen Halliburton Koffer. Der 218e V3 hat strahlende, goldene Tasten und der 208C die schönen alten Rogan Potis. Das linke Panel mit den Ein- und Ausgängen ist traditionell gehalten. Es gibt eine Erdung, einen Sustain Pedal Eingang, sowie MIDI-Ein- und Ausgänge. Weiterhin sind zwei separate USB-C Anschlüsse vorhanden, um jeweils auf den 208C und 218e V3 zugreifen zu können. Der USB-Anschluss des 208C dient der Verbindung zum Program Manager und beim 218e V3 ist es hierüber möglich neue Firmwares aufzuspielen. Natürlich findet man auch hier sowohl den klassischen Lampenanschluss, als auch ein schönes VU-Meter zur Kontrolle der Level.
Der Music Easel ist ein äußerst wohl durchdachtes Instrument mit großartigem Sound, sinnvoll gesetzten Patchpunkten. Der kleine Sequenzer und das Touchkeyboard mit Arpeggiator laden zum direkten Spiel und zur Interaktion mit dem Music Easel ein, was enormen Spaß macht und für herrliche Polyrhythmik sorgen kann. Bei MIDI-Synchronisation dient der Arpeggiator-Rate-Regler als Clock Divider und erlaubt auch Triolen etc.
Auf den ersten Blick wirkt der Easel wegen der vielen Schalter, Schieberegler und etlicher nicht beschrifteter Buchsen verwirrend, doch an sich ist alles sehr logisch aufgebaut. Die Farbe der Buchsen entspricht meist den Segmenten des Easels (violett = Druck des Keyboards, gelb = Pulser, weiß = random, orange = Hüllkurve, blau = Sequenzer). Die schwarzen Buchsen sind CV-Eingänge, die immer links vom zu steuernden Parameter liegen. Die Buchsen oben am Gerät sind beschriftet und damit selbsterklärend. Die Position der meisten Bananenbuchsen ist direkt unterhalb der Fader so gewählt, dass man keine Patchkabel braucht, sondern die mitgelieferten Shorting Bars nutzen kann. Dies erhöht die Übersichtlichkeit eines Patches natürlich enorm.
Die Klangerzeugung des Music Easel basiert auf einem komplexen Hauptoszillator und einem Modulationsoszillator. Letzterer wird üblicherweise zur Modulation des Hauptoszillators genutzt, kann aber auch als zweiter VCO verwendet werden und kann über das zweite Lopass Gate in den Signalweg geroutet werden, aber dazu unten mehr.
Der Hauptoszillator kann mit den Pitch Reglern über 5 Oktaven gestimmt werden und sein Verhalten auf eine einkommende CV über den +/-Polaritätsschalter geändert werden. Die Wellenform ist von zwei Sektionen abhängig. Ist der Timbre-Fader und auch der Waveshape-Poti auf Nullstellung, so hören wir einen Sinus. Dreht man den Waveshape-Poti auf, so wird die Wellenform (je nach Schalterstellung) zu einem Nadelpuls, Rechteck oder Dreieck übergeblendet. Der Timbre-Fader wiederum modifiziert diese Wellenform mittels eines Wavemultipliers, der komplexe obertonreiche Klänge liefert.
Der Modulationsoszillator hat keine Timbre-Sektion sondern nur umschaltbare Wellenformen (Säge, Rechteck und Dreieck). Er kann im Hi-Modus als VCO funktionieren und im Lo-Modus als LFO. Seine Frequenz ist spannungssteuerbar und kann auch vom Keyboard gespielt werden (schaltbar). Ein Kippschalter wählt wie der MO den Hauptoszillator moduliert, nach Art eines Ringmodulators, zur Amplitudenmodulation oder zur Frequenzmodulation. Die Intensität wird mit dem modulation-Fader eingestellt, kann aber wiederum auch CV-moduliert werden.
Der oder die Oszillatoren werden mit den Lopass Gates (LPG) bearbeitet. Diese sind Vactrol-basierte Schaltungen mit organischem Verhalten, die entweder als Tiefpassfilter, als VCA (gate) oder als Kombination aus beiden arbeiten können. Das Audiosignal des ersten LPGs ist immer der Hauptoszillator. Das zweite LPG ist um 180 in der Phase gedreht und hat ein flexibles Routing: entweder Ausgang des 1. LPGs (was durch die Phasendrehung Highpass-Klänge ermöglicht), der Modulationsoszillator oder ein externes Audiosignal. Die Ausgänge der beiden Lopass Gates werden in der Output Sektion gemischt und sind separat im Pegel regelbar. Ein darauf folgender echter Federhall mit dry/wet-Regler verleiht dem Klang des Easels auf Wunsch etwas mehr Tiefe.
Gespielt werden kann der Easel mit dem Touch-Keyboard und/oder dem Sequenzer. Das Keyboard misst die Auflagefläche deiner Haut und ist so pseudo-drucksensitiv. Es umfasst zweieinhalb Oktaven, hat aber rechts oben Oktavwahl-Touchpads. Bei normalem Spiel wird jeweils nur ein Finger ausgewertet, das Keyboard kann aber auch mehrere Finger analysieren, was das Spiel mit dem internen Arpeggiator ermöglicht. Dieser hat seinen eigenen Temporegler.
Der Pulser ist ein Impulsgenerator, den man als Clock-Quelle oder als zweiten LFO nutzen kann. Er kann sich selber loopen oder vom Keyboard-Gate bzw. dem Sequenzer getriggert werden. Die Hüllkurve ist je nach Einstellung eine AD oder eine ASR-Hüllkurve und kann vom Pulser, dem Sequenzer oder dem Keyboard-Gate getriggert werden. Der Analogsequenzer hat 3, 4 oder 5 Steps und Gate-Schalter pro Step. Seine Triggerquelle kann der Pulser oder der Druck auf das Keyboard sein. Das Zusammenspiel der Verschaltungsoptionen mit dem simultanen Spiel auf dem Keyboard kann sehr interessante rhythmische Ergebnisse liefern.
Die oben genannten Touchpads können nicht nur die Grundstimmung in Oktaven transponieren - In der Schalterstellung "preset" können sie mit den vier Potis eingestellte Festspannungen abrufen, um die Tonhöhe zu ändern. Über den direkten Output kann man die Touchpads beliebig routen.
Zum 50. Geburtstag gibt es den Easel in drei Versionen. Die Retro Version, die Modern Version und diese 50th Anniversary Collector´s Edition.
Nur in der Anniversary Edition sind exclusiv enthalten:
- Limitierter Easel Weasel-Siebdruck (24" x 15"), signiert und nummeriert von Jim Phillips
- 12"-LP des Electric Weasel Ensemble von Important Records auf farbigen Vinyl
- Gebundene Ausgabe von Allen Strange's "Electronic Music: Systems, Techniques, and Controls"
- "Collector's Book", das einen Nachdruck des Original-Handbuchs "Easel Operating Directive" von Allen Strange aus dem Jahr 1974 sowie Schriften des ursprünglichen Electric Weasel Ensemble-Mitglieds Stephen Ruppenthal und anderer enthält.
- Von Künstlern wie Todd Barton, Suzanne Ciani und anderen gestaltete Retro-Preset-Karten als Sonderausgabe. Mit neuen, einzigartigen Grafiken auf jeder Karte.
- Programm-Manager mit Presets, wie in der Original "Easel Directive" von 1974 beschrieben.
Retro Easel @Buchla