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Der Spectral Processor ist im Kern ein multifunktionales 16-faches Bandpass Filter mit festen Frequenzen für jedes Band. Jedes Band ist mit einem Hüllkurvenfolger und einem VCA ausgestattet. Über berührungsempfindliche Touchfader, die über acht Segment LED-Ketten zur Visualisierung verfügen, lassen sich Filterkurven nicht nur zeichnen, sondern das teilweise komplexe Verhalten der Filter kann auch intuitiv betrachtet werden. Es lassen sich zwei Filterkurven erstellen und per Morph-Parameter überblenden. Die Spectrum Transfer Funktion erlaubt Vocoder-Applikationen innerhalb des Moduls oder im Verbund mit einem zweiten 296e. Und dann ist da vor allem der Sound...
Die 16 Bandpassfilter besitzen separate Eingänge für gerade und ungerade Bänder. Ihre Eingänge sind auf einander normalisiert, jeder Eingang besitzt jedoch seinen eigenen Gain-Regler sowie einen Pre-Emphasis Regler, der dem Verlust hoher Frequenzen entgegenwirken kann. Jedes Filterband besitzt seinen eigenen VCA, der das Band in der Lautstärke regeln kann und seinen eigenen CV-Eingang hat. Jedes Filterband mündet außerdem in einem Hüllkurvenfolger, der die Amplitude des jeweiligen Frequenzbandes an einem CV-Ausgang zur Verfügung stellt.
Über berührungsempfindlichen Touchfader können die Pegel der 16 Filterbänder eingestellt werden. Auf diesem Weg lassen sich bis zu zwei Filterkurven erstellen, zwischen deren Werten per "Morph" Parameter interpoliert werden kann. Dieser Parameter ist sowohl per CV, als auch per Audio modulierbar.
Ist Spectrum Transfer odd->even aktiviert, steuern die Ausgänge der ungeradzahligen Hüllkurvenfolger die VCAs der geradzahligen Filterbänder.
Ist Spectrum Transfer even->odd aktiviert, steuern die Ausgänge der geradzahligen Hüllkurvenfolger die VCAs der ungeradzahligen Filterbänder.
Durch diese Modi wird das Modul zu einem Pseudo-Vocoder.
Besitzt man zwei 296e, können diese intern verbunden werden. Die Spectrum Transfer Funktion ext->all bietet in diesem Fall einen "vollständigen" Vocoder Modus.
Ungleich der Funktionsweise eines Vocoders können Transferfunktionen in beide Richtungen gleichzeitig genutzt werden, was zu eher ungewöhnlichen Sounds führt. Über die Touchfader lassen sich nicht nur die Pegel einstellen. Auch die Decay-Zeiten der Hüllkurvenfolger lassen sich auf diesem Wege programmieren. Zwei weitere Display Modi können Aufschluss über das Spektrum oder die tatsächlichen Pegel der Filterbänder geben.
Die Hüllkurvenfolger können per "Freeze"-Button oder Pulse-Eingang, manuell oder CV-gesteuert, angehalten werden, um so das Spektrum "einzufrieren".
Neben einem Mix-Ausgang, an dem die geraden und ungeraden Ausgangs-VCAs zusammengemischt erklingen, gibt es separate Ausgänge für die geraden und ungeraden Bänder. Die Ausgänge "Comb odd" und "Comb even" liefern zusätzlich das Signal der geraden und ungeraden Filter in fester Lautstärke. Filterkurven oder Morpheinstellungen haben hier keinen Effekt.
Im Zusammenspiel mit dem Preset-Manager der Module 206e und 225e können sämtliche Parameter gespeichert und wieder abgerufen werden.
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Externe Videos:
Weiterführende Links zu "Buchla - 296e Spectral Processor"
Als Pionier des Synthesizer-Designs seit Mitte der 1960er Jahre mit Morton Subotnick und dem San Francisco Tape Center war Don Buchla unter anderem für die Erfindung des Sequenzers, des Lopass Gates, der Zufallsspannungsgeneratoren und des komplexen Oszillators verantwortlich. Kurz vor seinem Tod im Jahr 2016 wurden seine Rechte von der australischen Holdinggesellschaft BEMI (2012-2017) erworben und werden seit 2018 von Eric Fox von Buchla USA mit Sitz in Minnesota betrieben. Buchla USA bietet den gesamten Katalog und die Boote der Serie 200e sowie den ikonische Music Easel an.
